Neuigkeiten aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz gehen gefühlt jeden Tag durch die Medien. Vielleicht sind auch Sie beim fleißigen News-Lesen immer wieder über den Begriff Chat GPT gestolpert. Im Internet, aber auch in vielen Zeitungen und Magazinen wird derzeit über diesen neuen KI-ChatBot der Stiftung OpenAI berichtet. Elon Musk und Microsoft haben ihn finanziert. Chat GPT kann Texte in verschiedenen Sprachen verstehen und generieren. Hier bin ich hellhörig geworden – und ehrlich gesagt auch nervös. Texte – automatisch von einem Sprachmodell geschrieben … Wird mein Job, meine Passion, meine Berufung in Zukunft überflüssig? Wird die Künstliche Intelligenz das Texten übernehmen und Copywriter sowie Journalisten arbeitslos machen? Ich habe das Tool ausprobiert. In diesem Artikel schreibe ich meine subjektiven Empfindungen auf – und erkläre Ihnen dabei, warum meiner Meinung nach Texte aus Menschenhand nicht zu übertreffen sind.

Was ist Chat GPT?

Chat GPT beschreibt sich selbst als großes Sprachmodell, das von OpenAI entwickelt wurde. Dahinter steckt ein US-amerikanisches Unternehmen, das sich mit der Erforschung und Entwicklung Künstlicher Intelligenz beschäftigt. Das Tool sei darauf trainiert, Texte in verschiedenen Sprachen zu verstehen und zu generieren. Die Hauptaufgabe sei, auf Textfragen bzw. -anfragen zu antworten. Benutzerinnen und Benutzer können auf diese Weise Informationen erhalten – oder sich unterhalten lassen. Die Antworten basieren auf dem Text, auf den das Tool trainiert wurde. Chat GPT erklärt weiterhin, dass es dazu da ist, Benutzerinnen und Benutzern zu helfen, indem es schnelle, präzise und hilfreiche Antworten auf ihre Fragen liefert.

Wie funktioniert Chat GPT?

Was der KI-ChatBot genau damit meint, habe ich überprüft. Es gibt einen „Playground“, ein großes Textfeld, in dem man z. B. eine Frage eintragen kann. Dann gibt es mehrere Parameter einzustellen – z. B. die Länge des Textes, die die Antwort haben soll. Nun wird die Anfrage per Klick abgesendet. Was nun geschieht, ist fast ein bisschen unheimlich. Der Text entsteht, ganz wie von Geisterhand geschrieben. Nun lässt er sich kopieren und dort einfügen, wo er gebraucht wird.

Wie qualitativ sind die Chat GPT Texte?

Auf den allersten Blick sehen die Texte wirklich in Ordnung aus. Selbst zu „exotischeren“ Themen gibt es Antworten. Doch als ich genauer hingesehen und weiter herumprobiert habe, ist mir doch einiges aufgefallen:

  • Das Tool beendet seine Sätze oft nicht.
    Stellen Sie sich vor, Sie wünschen sich 234 Worte zu einem bestimmten Thema. Das Sprachmodell schreibt diese gewisse Anzahl – doch nicht darüber hinaus. So kann es vorkommen, dass die Sätze nicht vollständig sind. Zudem habe ich beobachtet, dass die Antworten des ChatBots manchmal kürzer sind als angefordert. Ich denke, dies liegt daran, dass er in diesem Fall einfach nicht so viel zu sagen hat…
  • Die Texte sind sehr nüchtern.
    Wer kreative Wortspiele, wie sie z. B. in Werbetexten vorkommen, erwartet, wird enttäuscht. Der Bot wirft eher Fakten aus, die Texte wirken dröge, haben kein Leben, folgen keinen „Texterformeln“ wie AIDA, KISS, BELA oder SQL. Der Bot weiß sicherlich, was das alles im Einzelnen bedeutet, danach agieren kann er jedoch nicht. Der nüchterne Schreibstil lässt erahnen, dass hier kein Mensch und schon gar keine Texterin oder ein Texter am Werk war. Den Texten fehlt einfach die Seele.
  • Der ChatBot wiederholt sich.
    Auffällig ist auch, dass der Bot wenig abwechslungsreiche Satzkontrukstionen nutzt. Außerdem wiederholen sich die von Chat GPD ausgeworfenen Texte inhaltlich häufig.
  • Auf welche Quellen sich die Texte des ChatBots stützen, ist unklar.
    Wenn Sie auf Google nach einem Begriff suchen, finden Sie allerhand Antworten und Quellen dazu. Sie wissen, welchen Websites sie Glauben schenken können – wer also eine seriöse Quelle ist – und wem nicht. Woher Chat GPT seine Informationen bezieht, ist nicht ersichtlich. Ich habe mir sofort die Frage gestellt, ob man den Texten des Bots glauben kann, ob sie vertrauenswürdig sind. Dabei habe ich festgestellt, dass man den Texten nicht uneingeschränkt vertrauen sollte. An der ein oder anderen Stelle hakt es nämlich…
  • Chat GPT kann nur auf Fragen antworten – eine Recherche ist dennoch notwendig.
    Das Tool kann nicht einfach ein Thema komplett darstellen, so wie es auf gegoogelten Websites oder in Büchern der Fall ist. Möchten Sie mehr über ein bestimmtes Thema wissen und tiefergehende Informationen erhalten, kommen Sie um eine umfassende Recherche nicht herum.
  • Das Tool nutzt teils falsche Grammatik, unpassende Artikel und gendert nicht.
    Weiterhin habe ich festgestellt, dass die Texte nicht einfach ohne Durchlesen übernommen werden sollten. Manchmal ist der Satzbau falsch und die Artikel stimmen nicht bzw. das Geschlecht des Begriffs wird nicht bedacht (also beispielsweise „der“ anstelle von „die“). Apropos Geschlecht: Bei meinen Versuchen hat Chat GPT nicht gegendert.
Stephanie Pauli von SLP Texting schreibt für Sie wundervolle Werbetexte.

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Fazit: Der ChatBot kann eine professionelle Texterin oder einen professionellen Texter (noch) nicht ersetzen

Nachdem ich das Tool auf Herz und Nieren geprüft habe, war ich – für meine Kolleginnen und Kollegen und natürlich für mich selbst – doch beruhigt. Keine Frage, es ist wirklich cool, wie es funktioniert. Und es ist beeindruckend, dass so etwas überhaupt möglich ist. Ich möchte das Tool auch keinesfalls schlecht machen. Ich denke, Chat GPT kann manche Arbeiten erleichtern und eine Hilfestellung oder Ergänzung sein. Doch meiner Meinung nach sollten Sie sich nicht komplett darauf verlassen. Und der Bot ist vermutlich auch nicht für jeden Belang geeignet – so beispielsweise nicht für pfiffige Texte mit Wortspielen und witzigen Einfällen.

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P.S. Welcher Unterschied zwischen Schreiben und Texten besteht, erfahren Sie in meinem Blog-Beitrag „Professioneller Texter: Schreiben vs. Texten“. Und wann Sie eine Texterin anstelle eines Texters benötigen, erfahren sie hier.